Lidl arbeitet schon seit längerem konsequent an seiner Imagewirkung nach außen. Nicht nur die jüngste Kampagnen dürften zu einer verbesserten Außenwahrnehmung beitragen. Daneben hat der Konzern auch viele Maßnahmen ergriffen, um die Mitarbeiter wieder besser an sich zu binden. Viele Skandale der Vergangenheit hatten das nötig gemacht. Zeitgleich zum Beginn seiner Kommunikationsoffensive hatte Lidl mit mehreren Veranstaltungen die Mitarbeiter auf die neuen Leitlinien eingeschworen.

Und: In einem emotionalen Spot der Kampagne "Lidl lohnt sich" (Agentur: Freunde des Hauses) hatte sich der Discounter ausdrücklich  bei seinen Mitarbeitern bedankt.

Trotzdem scheint noch ein Gutteil Wegstrecke vor Lidl zu liegen: Auf Kununu gab es schon die ersten Beurteilungen zum "Du"-Prinzip. Und die sind nicht besonders positiv. "Ein 'Du' bringt kein besseres Betriebsklima! Vielleicht sollte man mal wieder den Mitarbeiter in den Mittelpunkt rücken", schreibt ein Mitarbeiter, der nicht mehr dabei ist. Ein anderer beklagt sich: "Hochglanzprospekte helfen nicht, wenn sich im Inneren nichts ändert. Es sollte nicht nur zugehört, sondern auch verstanden und umgesetzt werden." Ein weiterer kritisiert: "Die Unternehmensgrundsätze und Führungsgrundsätze laut Papier wären super, werden aber von den Vorgesetzten nicht gelebt." Er lobt allerdings die gute Bezahlung, die Ideen und Konzepte. Das Gehaltsniveau und die Weiterbildungsmöglichkeiten bei Lidl werden auf Kununu allgemein positiv hervorgehoben. 75.000 Mitarbeiter sind derzeit bei dem Unternehmen aus Neckarsulm beschäftigt.


Autor: Anja Janotta

seit 1998 bei der W&V - ist die wohl dienstälteste Onlinerin des Hauses. Am liebsten führt sie Interviews – quer durch die ganze Branche. Neben Kreativ- und Karrierethemen schreibt sie ab und zu was völlig anderes - Kinderbücher. Eines davon dreht sich um ein paar nerdige Möchtegern-Influencer.